Yogatherapie – Yoga mit kranken Menschen – bedeutet die Entwicklung einer individuellen Yogapraxis. Dabei ist der Einsatz von Yoga immer ressourcenorientiert, der Blick immer gerichtet auf das, was möglich ist. Für einen kranken Menschen ist es dadurch fast immer möglich (und oftmals auch sehr erleichternd) selber etwas tun zu können, mitzuwirken bei den Massnahmen, die ihn und seine Krankheit betreffen. So kann er für sich selber wieder mehr Kompetenz erlangen. Der Yoga kennt dieses Ziel und seine Wichtigkeit schon seit mehr als zweitausend Jahren und beschreibt es mit dem Sanskrit Wort Svastha, der Fähigkeit für sich selber einstehen zu können.
Um mit Hilfe von Yoga Schritte in einem Heilungsprozess gehen zu können, bildet eine vertrauensvolle Kommunikation zwischen der Yogalehrerin / dem Yogalehrer und dem kranken Menschen die tragende Basis. Ein grosser Teil der Arbeit in diesem Prozess besteht im Aufbau einer Beziehung, in der Verstehen und offenes Sich-Mitteilen möglich wird.
Für die Yogalehrerin /den Yogalehrer ist es wichtig, die gesunden Ressourcen zu finden, die in jedem Menschen vorhanden sind. Dort beginnt Gesundwerden, von diesen Ressourcen ausgehend kann ein kranker Mensch an sich arbeiten.
Für einen kranken Menschen ist es oftmals hilfreich, verstehen und akzeptieren zu lernen, welche Einschränkungen oder Entwicklungen nicht zu ändern sind. Ebenso wie es hilfreich ist zu erkennen, dass wir Krankheit niemals mit Sicherheit vermeiden können. Die Überzeugung, dass viele(s) Leiden verringert oder verhindert werden kann, ist dem Yoga ebenso wichtig wie die Entwicklung einer angemessenen Wahrnehmung der aktuellen Situation.
Sie suchen im Yoga nach einer komplementären Therapie? Eine Yogatherapie ist ideal wenn Sie
- Einschränkungen oder Beschwerden – seien sie körperlicher oder seelischer Art – durch die harmonisierende Wirkung des Yoga positiv beeinflussen möchten
- Individuelle Begleitung und Beratung in krisenhaften Lebenssituationen suchen
- Ein auf Ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Yogaprogramm erhalten möchten, das sich – weil auf Sie zugeschnitten – durch hohe Wirksamkeit auszeichnet
- Sie wieder mehr Freude am Leben finden oder Ängste reduzieren möchten
- Das Ziel haben, mit einer Krankheit besser umgehen zu können
- Ihre Gesundheit verbessern und einen bewussteren Umgang mit Ihrem Körper pflegen möchten
Eine regelmässige Yogapraxis kann tatsächlich dazu beitragen, Körperfunktionen zu harmonisieren. Beschwerden wie Rückenschmerzen, Nackenschmerzen oder Schleudertrauma, Migräne, lassen sich oft positiv beeinflussen wie auch depressive Verstimmungen, Angstzustände, Stimmungsschwankungen, innere Unruhe, Schlafstörungen, Stress, Bluthochdruck. Dabei steht eine Yogapraxis nie im Wiederspruch zu anderen – zum Beispiel schulmedizinischen – Behandlungsansätzen. Im Gegenteil, eigenes Yogaüben kann jede andere Behandlung begleiten, unterstützen und eventuelle negative Nebenwirkungen mindern helfen. Manchmal sind die Grenzen für eine Verringerung von Beschwerden sehr eng gesteckt. Aber gerade auch in solchen Situationen ist eine Yogapraxis von grossem Wert. Sie kann helfen, auch mit schwerer Krankheit umzugehen, sie besser akzeptieren zu lernen und gleichzeitig Selbstvertrauen und noch vorhandene Selbstheilungskräfte zu mobilisieren.
IHRE PERSÖNLICHE PRAXIS
Die Bedürfnisse an den Inhalt der Yogatherapie können ebenso variieren wie die Häufigkeit, mit der Sie ihn in Anspruch nehmen. Als Grundlage für den Beginn meiner Arbeit mit Ihnen hat sich aber folgendes Vorgehen bewährt:
Am Anfang steht eine erste Konsultation. Sie dient dazu, Ihre besonderen Bedürfnisse herauszufinden, Ihre körperlichen Bedingungen und Voraussetzungen zu erkennen und etwaige Beschwerden zu verstehen.
Aufgrund dieses ausführlichen Gesprächs wird Ihre Yogapraxis entwickelt, welche sogleich geübt wird. Sie richtet sich in Intensität und Dauer ganz an Ihrem Alltag, der zur Verfügung stehenden Zeit und Ihren persönlichen Wünschen an das Üben aus. Die Körper-, Atem- und Konzentrationsübungen werden Ihren Fähigkeiten entsprechend aufgebaut und führen bei regelmässiger Durchführung zu den am Anfang formulierten Zielen. Sie nehmen ein Blatt mit nach Hause, auf dem Ihr persönliches Übungsprogramm schriftlich festgehalten wird und mit dem Sie in der kommenden Zeit üben können.
In der nächsten Stunde wird das Programm weiterentwickelt. Ihre Erfahrungen mit dem Üben werden eigearbeitet und eventuelle Korrekturen vorgenommen. Dabei hat sich als sinnvoll erwiesen, den zweiten Termin schon nach kurzer Zeit im Abstand von 1 – 2 Wochen folgen zu lassen, da anfangs mehr Korrekturen nötig sind.
Später reichen grössere Abstände. Etwa fünf Stunden verteilen sich so über 4 – 6 Monate. Sie sind Grundbedingung dafür eine zu Ihnen passende Praxis zu entwickeln, die Sie ganz selbständig weiterüben können, die Bewegungsabläufe und Atemübungen sicher zu erlernen und die Auswirkungen des Übens im Alltag zu erproben.
Natürlich haben Sie die Möglichkeit – und dies wird häufig in Anspruch genommen – über diese Zeit hinaus je nach Bedürfnis und Notwendigkeit weitere Stunden folgen zu lassen, sei es, um Ihre Praxis zu intensivieren, neu zu beleben oder auf veränderte Gegebenheiten zu reagieren.
Yogatherapie – kurz erklärt
Möchten Sie mehr und Genaueres erfahren über Methode, Wirkungen und Mechanismen einer Yogatherapie? » Dann lesen Sie hier weiter…